Herbstgedicht
von Heinz Erhardt
Wenn Blätter von den Bäumen stürzen,
die Tage täglich sich verkürzen,
wenn Amseln, Drossel, Fink und Meisen
die Koffer packen und verreisen,
wenn all die Maden, Motten, Mücken,
die wir vergaßen zu zerdrücken,
von selber sterben,
so glaubt mir:
Es steht der Winter vor der Tür.
Ich lass ihn steh’n, ich spiel ihm einen Possen,
ich hab die Tür verriegelt und gut abgeschlossen.
Der kann nicht rein, ich hab ihn angeschmiert:
Ja, jetzt steht der Winter vor der Tür
… und friert.