Heute vor 100Jahren
Am 19. Januar 1919 durften alle Deutschen zur Wahl gehen.
Das erste Mal Männer und FRAUEN.
Zur Erinnerung:
Bis 1958 durfte der Ehemann die Arbeitsstelle seiner Frau fristlos kündigen.
Bis 1959 konnten die Ehemänner ihren Frauen den Führerschein verbieten.
Bis 1962 konnten Ehefrauen kein eigenes Konto eröffnen.
Bis 1969 waren verheiratete Frauen nicht geschäftsfähig.
Seit 1975 gab es die ersten Sanitäterinnen bei der Bundeswehr (kein Dienst an der Waffe).
Bis 1977 mussten Frauen die Erlaubnis des Vaters oder des Ehemannes haben, um arbeiten zu dürfen.
Seit 1997 ist die Vergewaltigung in der Ehe eine Straftat.
Seit 2001 können Frauen zur Bundeswehr und an die Waffen.
Dies ist nur eine ganz einfache kurze Übersicht und zeigt, wie schwer sich die Männerwelt mit der Gleichberechtigung tut.
Auch heute gibt es noch viel zu verbessern.
Das habe ich persönlich im Dezember letzten Jahres gemerkt.
Wie einige von euch mitbekommen haben ist meine Mutter gestorben. Sie war aktives Mitglied im Schützenverein, Gründerin der Damenabteilung in den 60er Jahren und Sportschützin.
Wenn ein Schützenbruder stirbt wird ihm mit viel Tamtam geehrt. Wache in der Kapelle, Abordnung zur Trauerfeier, Kranz, manchmal eine Rede und immer Anzeigen in der regionalen Presse.
Doch bei der altgedienten Schützenschwester, Meisterin im Verein, Landesverband und auf Bundesebene, war „nur“ von den Schützenschwestern ein privat finanzierter Kranz dabei. Und eine Abordnung der Damen. Wo waren die Männer?
Doch wo bleibt da die Gleichberechtigung.
Im Schützenwesen, diesem Altmännerverein, ist der Nachholbedarf sehr groß. Meine Mutter konnte sich immer sehr darüber aufregen.
Und ich kann mich aufregen, wenn so junge „Tussies“ sich auf das Frausein ausruhen. Damit könnte ich einen ganzen Blog füllen. Kopfschüttel bis zum Schmerz.
Liebe Tina,
in der Schweiz kam das Frauenstimmrecht SEHR viel später. Deine Auflistung ist sehr interessant und weckt natürlich einiges an Emotionen!
Zuletzt merkte ich, dass ich selbst immer noch dazu neige, wenn ich innerhalb einer Gruppe von einem Mann öffentlich herunter oder lächerlich gemacht werde, darüber hinweg zu lächeln, anstatt auf die Hinteren zu stehen und auf der Stelle Tacheles zu reden. All das gehört dazu, als Frau ernst und wahrgenommen zu werden und ich finde, es ist ein langer Weg, der nicht mit dem Zugestandenbekommen von Rechten von rechtlicher Seite getan ist, aber natürlich sind das die ersten und ganz wichtigen Voraussetzungen!
Liebe Grüße
Marion
Da hast durecht, liebe Marion.
Es muss ein Umdenken in der Gesellschaft stattfinden. Doch jahrhunderte alte und für die Männerwelt bequeme Regeln, lassen sich leider nicht so schnell verändern.
Doch ich habe bei mir festgestellt, je älter ich werde, umso mehr gehe ich auf die Barrikaden. Ich lasse mir schon lange nichts mehr gefallen.
LG Martina
Liebe Martina, ich danke dir für deine netten Worte, ich hoffe, es ist alles gut bei dir?
Gerne Klaus.